Schon
im 5. Jahrhundert wurde in Jerusalem am 15. August ein Gedenktag der
Gottesmutter gefeiert - im Orient als "Tag, an dem die heilige Maria
entschlafen ist" - im 8. Jahrhundert fand es Eingang in Rom.
Maria
wird als der ganz heile Mensch in den Himmel aufgenommen.
Menschen
haben eine tiefe Sehnsucht nach Gesundheit und Heil.
Seit
mehr als tausend Jahren werden in manchen Gegenden an diesem Fest Heilkräuter
gesegnet. Kräuter werden gesammelt, zu Büscheln gebunden und in die Kirche zur
Segnung gebracht. Zu Hause werden die Kräuter wie die Palmbuschen hinter das
Kreuz oder ein Heiligenbild gesteckt.
Manche
Heilkräuter werden zwischen großem Frauentag (15.8.) und kleinem Frauentag
(12.9.) reif. Beim Ernten zwischen diesen Festen wurde den Heilkräutern eine besondere
Wirksamkeit nachgesagt. Beliebte Kräuter waren: Johanniskraut, Wermut, Beifuß,
Schafgarbe, Tausendgüldenkraut...
Eine
andere Quelle für die Kräuterweihe ist die Bibel selbst, das Buch Jesus Sirach. Die Kräuter und Gewächse in Sir 24, Lob der Weisheit, werden auf Maria, den
Sitz der Weisheit übertragen. In Sir 24,11a.12-20, finden sich Zedern,
Oleandersträucher, Ölbäume, Palmen, Rosen, Zimt, Myrrhe, die ebenfalls zur
Kräutersegnung gebracht werden können.
Eine
Legende erzählt, dass die Apostel Maria vor den Toren Jerusalems begruben. Als
sie das Grab später aufsuchen, finden sie keinen Leichnam. An der Stelle des
Grabes wachsen duftende Blumen und Kräuter, die einen intensiven Duft
verströmen. Maria ist heimgegangen, geblieben ist der Duft ihres Lebens.
Heute
könnte dieser Brauch dazu dienen, auf die in der Schöpfung vorkommenden Kräuter
aufmerksam zu werden. Viele Pflanzen haben heilende Kräfte.
An
diesem Tag sollten wir einmal mehr überdenken, wie wir einander durch unseren
Umgang miteinander, durch unser Leben, Heilendes zuteilwerden lassen können, am
Beispiel Mariens.
Kräuterbüschel für eine
Kräutersegnung
Dazu verwendet man Kräuter, die in der Umgebung wachsen. Kräuterbüschel werden in der Regel aus 7 bis 9 Kräuter gebunden. Um die Königskerze (Marienkerze) werden Basilikum, Beifuß, Eisenkraut, Johanniskraut, Kamille, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut und Rosen.
Weitere Kräuter und ihre
Verwendung
Königskerze:
- Sonnensymbol
mit starken geistigen Heilkräften, ("Himmelsbrand").
- Seit
alters her zur Abwehr des bösen verwendet.
- Hilft
auch bei Husten.
Johanniskraut:
- ("Christi
Kreuzblut") Seit alters her zu den Sonnwend-Feiern verwendet,
- gegen
Depressionen hilfreich u. a.
Salbei:
- Bereits
im Mittelalter gegen die Pest verwendet. Heute bei Rachenproblemen und zu
viel Schweiß eingesetzt.
Beifuß:
- In
der Antike bereits bei Prozessionen mitgetragen.
- Bei
überanstrengten Beinen hilfreich.
Wermut:
- Ebenfalls
in der Antike als sakrale Pflanze verwendet – magenstärkend.
Lavendel:
- In
unseren Breiten nur in Gärten wachsend. Motten vertreibend,
stimmungsaufhellend und nervenstärkend.
Schafgarbe:
- Altes
Frauenheilkraut ("Venusaugenbraue"), nach dem antiken Held
"Achyll" benannt. Soldatenheilkraut u. a. gegen
Menstruationsbeschwerden hilfreich.
Quendel = Feldthymian:
- Nerven-
und Gedächtnis stärkend, Mut und Kraft gebend, gegen Verdauungs- und
Bronchialbeschwerden.
Pfefferminze:
- Aktivierend,
erfrischend